Podcastinterview mit Gretel

Selbstliebe ist die Basis für eine starke Positionierung

Monika Frauendorfer im Podcastinterview mit Gretel von MOIN um 9

Am 01.12.2021 war ich zu Gast bei MOIN um 9 bei Gretel & Laura!

Ein so schöner „Schnack“ (wie Gretel so schön sagt ;o). Und für mich auch ein sehr Persönlicher.

Es geht tief, es geht in mein persönliches Erleben im Business, was für mich in meiner Arbeit wichtig ist, welcher ganz persönlicher Moment mich dazu bewegt hat, eine Businesspause einzulegen, was sich dadurch verändert hat und wie es jetzt weitergehen wird. Und es geht auch darum, was Deine eigenen Lebenssituation mit Deiner Positionierung zu tun hat. Fühl Dich inspiriert!

Danke, danke, danke für diese wunderbare Möglichkeit Gretel!


Wenn Du es im Podcast hören willst, hier sind die Links zu den Kanälen:

> Spotify: https://open.spotify.com/show/189ANZF7oMAf5Dzy0xNrol

> Apple Podcast: https://podcasts.apple.com/…/moin-um-neun/id1550587527

> YouTube: https://www.youtube.com/channel/UCWWzRSwcPtp5JwxyILbKD-g


Und wenn Du lieber liest, hier ist das Interview:

Gretel

Willkommen zu einer neuen Folge MOIN um NEUN, dem Business-Schnack mit Laura und Gretel. Ich habe heute nicht Laura hier bei mir im Podcast, sondern Monika Frauendorfer – die Markenfrau. Guten Morgen Monika.

Monika Frauendorfer

Hallo Gretel, schön dich zu sehen.

Gretel

Ich freue mich auch sehr. Wir haben gerade schon im Vorgespräch gemerkt, das wird ein spannender Podcast, denn es werden ganz viele unterschiedliche Themen angesprochen werden. Aber erst möchte ich euch natürlich kurz Monika vorstellen bzw. sie sich selbst vorstellen lassen. Ganz kurz: Das, was ich weiß, ist, dass Monika Österreicherin ist, die in München lebt, zwei kleine Kinder hat. „Klein“… weiß ich nicht, ob die das noch erlauben würden, dass man das so sagt. Und, dass Monika Markenmentorin und Sichtbarkeitsexpertin ist. Monika, was darf ich mir darunter vorstellen?

Monika Frauendorfer

Ja, du hast ja schon wirklich alles gesagt. „Klein“ – ja, die sind sieben und zehn. Ich glaube, der Zehnjährige würde sich beschweren, wobei die Kleine sich wahrscheinlich lauter beschweren würde. Ach, sie sind klein und groß gleichzeitig.

Und was kann man sich darunter vorstellen? Wenn man ein Business gründet, startet man erst mal mit einer wahnsinnig tollen Idee und will jemandem mit seiner Expertise helfen. Gründe, warum man sich selbstständig macht, die sind ja unterschiedlich. Dann gibt es diese Sachen, wie: „Ich brauche eine Webseite, ich brauche eine Positionierung, ich brauche einen einheitlichen Markenauftritt nach außen, im Design.“ Und dann stolpern alle rein und fangen mal an, und irgendwann geht diese ganze Lust verloren, dieser ganze Glauben an sich selbst.

Und die Leute, die dann zu mir kommen, sind selbstständige Frauen und meistens auch Mütter, die irgendwann einfach nicht mehr weiterkommen. Die stagnieren, die plötzlich die Energie verloren haben, die Lust verloren haben und sagen: „Es läuft nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe.“

Sie haben dann meistens schon eine Webseite und alles Mögliche schon investiert und fertig gemacht. Es funktioniert trotzdem nicht. Die kommen dann zu mir und wir fangen dann einfach an, alles noch mal auseinanderzunehmen und zu schauen, warum es nicht läuft. Weil, ich sage immer: „Du hast dich nicht selbstständig gemacht, weil du glaubst, dass du nichts kannst.“ Und sie sind aber genau in diesem Moment angekommen, wo sie dann meinen, sie können plötzlich nichts mehr; weil sie anfangen sich zu vergleichen, draußen am Markt – weil sie einfach ihre Kunden nicht finden und die falschen Kunden auch haben. Das macht keinen Spaß.

Und ja, das ist im Grunde das, wo ich dann einsetze und reingehe. Ich bin ja Markenberaterin, das heißt, ich helfe beim Markenaufbau, bei der Markenstrukturierung und dass sie sichtbar werden. Aber eben als sie selbst – das ist wahnsinnig wichtig – als Original. Aber man wird automatisch auch zur Business-Mentorin in dem Moment, weil man das einfach überhaupt nicht abgrenzen kann. Und Mindset ist da auch ganz viel mit dabei.

Gretel

Ja, du hast schon so viele spannende Sachen gesagt und angesprochen. Ich würde gern für den Beginn noch mal darauf eingehen, wie du eigentlich dazu gekommen bist, dich selbstständig zu machen. Weil ich glaube, dass das auch eine leider sehr, sehr typische Situation ist. Also ging mir ehrlich gesagt nicht viel anders. Erzähl doch mal: Warum bist du eigentlich jetzt selbstständig und nicht mehr im Projektmanagement und Marketing beim Fernsehen, wo du ja 12 Jahre lang warst?

Monika Frauendorfer

Ja, das stimmt. Ich wollte tatsächlich nie selbstständig werden, hatte hinterher, jetzt erst, Jahre später festgestellt: Ich war ja schon immer selbstständig, auch beim Fernsehen. Das war ja diese Scheinselbständigkeit, die man da hat. Ich war freiberuflich, aber habe mich nie als selbstständig betrachtet. Ich hatte dort einfach einen festen Job, ich war dort immer. Ich habe mich selbstständig gemacht, weil ich am Markt nach den Kindern keinen Teilzeit-Arbeitsplatz mehr gefunden habe, mit dem ich meine Expertise, mein Know-how im Projektmanagement und im Fernsehen anwenden konnte. Und ich wurde nicht mehr glücklich mit den Teilzeitjobs, die ich angenommen habe.

Ja, ich habe mir ehrlich gesagt einfach erlaubt, Kinder zu bekommen. Und nach dem ganzen Frust am Arbeitsmarkt habe ich dann eine tolle Fortbildung zum Content- und Marketing-Management gemacht sowie im Social Media Management. Und habe dann gesagt: „Ich habe nichts zu verlieren, ich probier’s jetzt einfach.“ Ich habe meinen Businessplan geschrieben, bevor ich untätig rumsitze. Ich brauchte irgendwas für meine Birne. Und so bin ich dazu gekommen. Also es war nie mein Traum, wie es bei vielen anderen so ist, sondern wirklich aus der Situation heraus: „Was mache ich jetzt mit mir, meinem Leben und dem, was ich bis jetzt alles schon an Know-how angesammelt habe?“ Das klingt jetzt auch so einfach.

Ich habe lange gegrübelt, womit ich mich selbstständig mache, tatsächlich. Es war nicht so selbstverständlich, dass ich mich dann als Markenberaterin selbstständig mache.

Gretel

Das ist so interessant, weil es fällt einem ja oft wie Schuppen von den Augen, irgendwann. Ich habe auch gedacht, in der Elternzeit: „Ich mache mich jetzt selbstständig.“ In der zweiten Elternzeit. Und ich wollte alles. Ich wollte einen Unverpackt-Laden aufmachen, wollte personalisierbare Bällebäder verkaufen, ich wollte Mama-Care-Boxen verkaufen. Und als meine Mentorin, Anke Behrendt mir damals gesagt hat „Du, warum wirst du nicht eigentlich Verkaufsberaterin?“, war ich erst mal super beleidigt, weil ich dachte: „Oh, das ist jetzt nicht ihr Ernst. Ich bin jetzt hier nicht in dieser Mastermind, mit diesen ganzen tollen Ideen, damit sie mir dann sagt, ich soll Sales Coach werden. Kann ja nicht ihr Ernst sein.“ Manchmal liegt es dann aber so nahe, oder?

Also wir wollen dann so viel anderes und sehen manchmal alleine den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Monika Frauendorfer

Ja, aber ich finde, es ist auch ein wahnsinnig wichtiger Prozess, weil da sind wir bei dem Thema Positionierung. Positionierung ist ein Selbstfindungsprozess und das sagt dir ja vorher keiner. Es sagt ja keiner: „Wenn du dich selbstständig machst … pass mal auf, das geht jetzt ganz schön tief, das geht auch in deine Persönlichkeit rein.“ Und ich finde es total richtig und wichtig, erst mal zu sondieren: „Ich habe jetzt plötzlich alle Freiheiten dieser Welt. Ich mache mich selbstständig. Was will ich denn wirklich mit meinem Leben anfangen?

Und war ich denn glücklich mit dem, was ich vorher gemacht habe? Und wie kann ich das, was ich in der Vergangenheit gelernt habe, vielleicht in was ganz anderes packen?“ Man nimmt ja Eigenschaften mit, die man oft gar nicht wahrnimmt, die man gar nicht kennt. Und ich muss gerade schmunzeln über dieses mit dem Unpacked-Laden, weil es ja wirklich was komplett anderes ist und trotzdem nimmst du deine Expertise mit. Weil du weißt: „Ich kann verkaufen, ich habe Erfahrung, ich weiß, wie das Marketing funktioniert, ich traue mir das auch zu.

Und mein Hobby, mein Interesse ist einfach, in der Welt was zu verändern.“ Ich finde es sogar wahnsinnig wichtig und essenziell, sich diese Frage zu stellen, „Ist es wirklich das?“, oder „Was möchte ich machen?“, und das geht aber halt einfach manchmal nicht so schnell, finde ich – also bei mir hat das wirklich lang gedauert.

Gretel

Das ist auch gleich noch eine Frage von mir: Wie lange dauert Positionierung? Aber ganz kurz, um das mit dem Unverpackt-Laden abzuschließen und warum dieser Blick von außen so wichtig ist: Ich hatte zu dem Zeitpunkt mit einem Klarheitscoach geredet und wir haben uns meine Werte angeschaut. Und einer meiner größten Werte ist Flexibilität. Dann meinte sie: „Was glaubst du eigentlich, was für eine Flexibilität du hast, wenn du zu festen Öffnungszeiten in diesem Laden stehen musst, auch am Samstag, gerade auch nachmittags und abends, wenn deine Kinder aus der Kita nach Hause kommen?“ Und ich war so: „Okay, Unverpackt-Laden können wir abhaken.“ Und jetzt diese fiese Frage: Wie lange dauert es denn, bis ich positioniert bin?

Vielleicht sagst du gleich, das ist ein on-going Prozess und der hört nie auf. Aber wenn ich jetzt an dem Punkt bin, dass ich sage „Okay, Selbstständigkeit ist vielleicht was für mich, ich weiß nicht so recht womit, ich will auch nicht drei Monate in eine Richtung laufen, dann drei Monate in die nächste und dann fünf Monate in die nächste“ … Wann bin ich an einem Punkt, an dem ich weiß „In die Richtung kann es gehen und in die Richtung kann ich mich auch so ein bisschen durchbeißen“?

Monika Frauendorfer

Also du hast es schon richtig gesagt: Grundsätzlich ist es ein lebenslanger Prozess, weil es ja wirklich was mit deiner Persönlichkeit macht und auch du entwickelst dich ständig weiter. Deswegen hört es einfach nicht auf. So zum Losstarten würde ich jetzt tatsächlich sagen, aus meiner Erfahrung raus: 12 Wochen mindestens, bis du mal was hast, womit du loslegen kannst; wo man sagen kann, „Damit probier‘ ich‘s jetzt mal aus.“ Grundsätzlich würde ich sagen, das erste Jahr ist auf alle Fälle ein Testjahr – mindestens. Einfach mal ausprobieren, schauen, wie funktioniert das?

„Ist es überhaupt für mich das Richtige? Wie fühlt es sich für mich an? Wie kommt es nach außen an?“ Weil, die ersten 12 Wochen ist alles erst mal auf dem Papier. Das ist ja nur ein Plan. Das ist wie so ein Architekten-Plan. Du baust dir dein eigenes Haus. Du stellst dir das jetzt vor: So wie auf dem Plan soll es werden. Aber wenn du selbst schon mal gebaut hast, oder auf einer Baustelle warst, dann weißt du, es kommen von links und rechts und oben und unten immer wieder kleine Störer rein, die sagen: „Da können wir das nicht machen und die Steckdose funktioniert aber da nicht, weil da ist das und das. Okay, der Estrich braucht jetzt länger als drei Monate, der trocknet jetzt sechs Monate.“ Ich vergleiche das auch wirklich gerne. Wie lange brauchst du, um deine Wohnung gemütlich zu machen?

Wie lange brauchst du, um dich einzurichten? Also die Basis, dein Bett, deine Küche, das Licht … Ich finde, was man beim Wohnen in den ersten drei Monaten nicht geschaffen hat, wird vielleicht auch danach nicht mehr so schnell erledigt. Aber danach fängst du an, da drinnen zu leben und dich zu verändern und deine Abläufe festzustellen. Das kannst du gleichsetzen mit der Positionierung. Und dann räumst du mal wieder die eine Schublade um, oder sortierst wieder was aus, oder stellst um, oder streichst eine Wand anders, weil du plötzlich eine andere Stimmung hast oder eine andere Lebenssituation.

Gretel

Ja, und einige Sachen bleiben für immer ein Provisorium.

Monika Frauendorfer

Einige Sachen bleiben für immer ein Provisorium und du wirst auch immer Themen haben, die du nicht so schnell loswirst; außer du holst dir tatsächlich irgendwann wirklich Hilfe von außen. Also ich vergleiche es wirklich gerne mit dem Thema Einrichten. Manchmal denkst du „Ich brauche unbedingt einen Stauraum.“ Aber du findest die Lösung nicht. Dann brauchst du von außen die Unterstützung. Entweder leistest du es dir und dann verändert sich wieder irgendwas im Gefüge und es wird leichter, oder es verändert sich nicht. Ich würde sagen 12 Wochen, um deinen Grundplan zu haben und damit loszulegen und wirklich auszuprobieren und zu leben.

Gretel

Monika, du bist für mich – ich habe es ja auch schon gesagt – die Expertin, auch fürs Thema druckfreie und stressfreie Positionierung. Du hast mich im Vorgespräch gefragt, ob dieses „druckfrei“ nach draußen so ankommt, oder ob sich das anhört wie Jammern auf hohem Niveau. Weil, die Kinder sind mal krank, man ist selber krank, hier passt was nicht und so weiter. Und ich habe zu dir gesagt, du bist für mich wirklich diejenige, die durch die Stille in Corona am lautesten war. Also wo alle angefangen haben, als Corona losging, „Das ist ein Marathon und wir müssen dies und wir müssen das, und jetzt müssen wir noch mehr posten und noch mehr präsenter sein.“

Wir haben ja kein Offline mehr, wir haben nur noch online… Und da hast du einfach ganz bewusst gesagt: „Ich nehme mich jetzt hier raus. Mir ist jetzt meine Familie am wichtigsten und dass da nichts hinten runterfällt. Und wenn der Moment gekommen ist, dann bin ich wieder da.“ Und dieser Moment kam vor zwei Monaten, würde ich sagen. Da gab es diesen Post von dir: „Wo war ich eigentlich?“

Monika Frauendorfer

Genau.

Gretel

Erzähl mal! Wie kam es zu dieser aus meiner Sicht sehr kraftvollen Entscheidung? Wie hast du dich damit gefühlt, was hat das mit dir gemacht?

Monika Frauendorfer

Das war eine ganz schön schwere Entscheidung. Das wirkte nach außen ganz klar und ich habe mich dazu entschieden. Es hat mich ganz viele schlaflose Nächte gekostet und es war ja einfach vorher schon so: Ich habe begonnen, mein Online-Business aufzubauen, wir haben auch dieselbe Mentorin. Da ist einfach Tempo drin, in unserem Online-Business. Da ist viel Ehrgeiz drinnen und viel Energie. Aber da geht auch ganz viel links runter. Man hat einfach weniger Zeit für die Kinder, man hat weniger Schlaf. Man beutet sich schon eine Spur weit auch aus – bei mir war es zumindest so.

Ich habe dann oft keine Grenze mehr gezogen, zwischen Freizeit und Beruf. Das heißt, es war vorher schon wahnsinnig anstrengend. Und dann kam dieses Corona, dann kam dieser Lockdown und plötzlich waren die Kinder zu Hause, mein Mann war zu Hause. Und es war für mich ein Moment: da kam meine Tochter zu mir, abends, „Mama, kannst du mich ins Bett bringen.“ Und ich so: „Nein, ich muss arbeiten.“ Und in dem Moment sind mir die Tränen runtergeronnen, weil ich mir dachte, ich kann mich selbst nicht mehr hören.

Das war für mich ein sehr intensiver Moment, wo ich festgestellt habe: „Jetzt muss sich irgendwas ändern.“

Dann habe ich lange mit meinem Mann gesprochen, weil das, was einem Spaß macht, gibt man nicht so schnell auf. Es lief auch gerade super. Und ja, dann habe ich begonnen, mich zu wälzen: „Was mache ich?“ Ich war auch in einem teuren Programm drinnen. Gehe ich raus, gehe ich nicht raus? Ich verliere Geld damit. Was passiert, wenn ich rausgehe? Werde ich vergessen? Diese Gedanken, auch mit den Mitbewerbern oder mit denen, die draußen sind… „Ich kann da nicht mehr mithalten.“ Und habe dann beschlossen: Nein, mir geht es um mich, mir geht es um meine Gesundheit und mir geht es um das Leben mit meiner Familie, und die Kinder brauchen mich jetzt und ich kann meinen Job immer noch machen.

Das war wirklich ein Prozess von ein paar Wochen, bis ich beschlossen habe, ich mache hier einen Cut, komplett. Mir hat dann in meiner Mastermind eine wirklich geholfen – das war Marie – die gesagt hat: „Monika, wenn, dann mach es gescheit, nicht halb.“ Das habe ich mir dann auch wirklich zu Herzen genommen und habe mich komplett verabschiedet. Und habe mich wirklich nur noch um hier zu Hause gekümmert – um uns. Und es war super, also es war wirklich super. Am Anfang kämpfst du natürlich. Du kriegst es nicht aus dem Kopf, du kriegst deinen Job nicht aus dem Kopf.

Du hast ständig einen Stift in der Hand und notierst dir trotzdem irgendetwas. Du lebst ja in deinem Business und plötzlich kannst du es nicht mehr ausleben, weil du ja beschlossen hast, du tust es nicht mehr.

Für uns war das eine tolle Zeit und ich kann es wirklich nur empfehlen. Und ich bin auch sehr dankbar, dass das so ankommt nach außen; weil das so wichtig ist, zu schauen, wo man selber steht, was deine eigene Lebenssituation gerade bedeutet. Egal, was da draußen abgeht. Ich habe am Anfang auch meinen Kunden alles Mögliche angeboten: „Wir müssen da jetzt durch“ und „Ich helfe euch“. Ich habe ganz viel kostenlos angeboten, bin raus und habe versucht, zu unterstützen. Und habe dann aber gemerkt: Meine Lebenssituation ist gerade eine andere.

Wir haben andere Bedürfnisse und wir horchen viel zu wenig auf uns selbst, sondern laufen dem Trend oder der Masse hinterher, weil es alle so machen. Und das ist für mich ein ganz wichtiger Faktor. „Positioniere dich“ bedeutet für mich wirklich: „Du dich selbst für dich, egal was andere machen.“ Ich bin zwischendurch immer wieder mal raus, „doch, ich kann stillhalten“. Konnte ich nicht. Habe dann wieder ein bisschen begonnen Blogartikel zu schreiben. Und es waren alle wieder da.

Ich habe niemanden verloren. Ich habe vielleicht erst mal Reichweite verloren, und ja, ich hatte keine Umsätze. Ja, das sind die negativen Dinge. Natürlich sind mir auch Kosten entstanden, mit Krankenversicherung und so. Aber es waren alle wieder da. Ich habe nichts verloren und es gibt jetzt immer noch Kunden für mich. Also, ich habe nichts verpasst. Es sind natürlich ein paar Wegbegleiter an mir vorbeigezogen, ja, weil die einfach weitergemacht haben. Aber so what? Dafür habe ich mit meiner Familie einfach eine schöne Zeit verbracht.

Gretel

Ja, und du sagst ja auch: Selbstliebe ist die Basis für eine starke Positionierung.

Monika Frauendorfer

Ja.

Gretel

Ich habe gerade eine Podcastfolge gehört von „Betreutes Fühlen“, über Schuldgefühle, die mich sehr bewegt hat, weil es einfach darum geht: diese Schuldgefühle, wenn du nicht überall gleichzeitig sein kannst, oder wenn du nicht deinen Kunden und deiner Familie und dir selbstgerecht werden kannst. Ganz viele dieser Schuldgefühle hast du nur selber und sie kosten dich Energie, und aber richtig viel Energie. Und das ist ja auch eine Form fehlender Selbstliebe. Wenn ich nicht auf mich aufpasse, wenn ich immer nur ins Außen gucke und schaue, was brauchen alle anderen und es halt nicht schaffe bei mir selber zu bleiben.

Und ich glaube, dass der Grund dafür, dass du zurückkommen kannst und immer noch Kunden, Kundinnen findest, die Tatsache ist, dass du einfach Monika bist, dass dein Wissen nicht verloren gegangen ist, dass deine Persönlichkeit nicht verloren gegangen ist. Also wir beide hätten uns vor anderthalb Jahren bei einem Offline-Retreat treffen sollen – hat nicht geklappt, aber trotzdem hatte ich dich ja noch im Hinterkopf, als die Markenfrau, die weiß, worum es geht, in Marketing-Positionierung. Und es war dann wirklich nur eine Frage von „Da ist sie wieder, wie schön.“

Das finde ich super spannend.

Monika Frauendorfer

Das Wichtigste für uns ist, glaube ich einfach, unsere Energie zusammenzuhalten. Und die halte ich nicht zusammen, wenn ich einen sturen Plan verfolge und mich diesem Leistungsdruck hingebe. Ich merke tatsächlich woher dieser Leistungsdruck kommt, ich habe das im Homeschooling jetzt auch gemerkt. Also ich habe mich plötzlich wie ein kleines Kind und von den Lehrern unter Druck gesetzt gefühlt, weil da war ein i-Punkt zu wenig und da war ein Strich zu schief, bei einem Buchstaben. Und was weiß ich, was die dann so rummäkeln. Alles muss perfekt sein und alles muss 200 Prozent sein.

Und dann kommst du ins Leben und es kann einfach nicht alles perfekt sein. Und da habe ich auch tatsächlich versucht, auch meinen Kindern mal klarzumachen: „Okay, die Lehrerin verlangt das von dir, es ist jetzt so. Aber für mich ist das gut genug, was du machst. Für mich ist das super.“ Und diesen Leistungsdruck auch uns selbst zu nehmen, zu sagen, „Es ist jetzt wurscht, was die da draußen sagen. Das ist deren Meinung und ist vielleicht auch deren Job und es ist wichtig, dass wir das auch mitbekommen“, aber es für sich selber einzuordnen. Und von diesen Schuldgefühlen, von denen du sprichst – oh Gott – habe ich genügend, die kenne ich wunderbar.

Im Grunde, wenn ich von druckfreier Positionierung oder druckfreiem Arbeiten spreche, dann spreche ich immer auch mit mir selbst. Ich bin da schon auch ein Stück weit meine beste Kundin. Und ich bin die größte Planerin überhaupt je gewesen. Ich habe alles geplant. Aber wir planen monetäre Ziele, wir planen unsere Vision, wir planen alles. Wir planen unseren Kalender, wir planen unseren Tag durch, damit wir das alles unter einen Hut bekommen. Und Planen ist wichtig, aber wir brauchen einen Puffer in dieser Planung, und Flexibilität und Annahme von aktuellen Situationen. Wir brauchen auch Gleichgesinnte, wo wir mitkriegen, denen geht es genauso.

Es ist okay, dass es jetzt gerade nicht so läuft. Und ich habe in dieser Zeit für mich sehr viel reflektiert, auch an meinem Programm, das ich ja draußen hatte. Mit „Endlich als Original sichtbar“ gemerkt: Manche Dinge würde ich auch jetzt anders machen. Mich hat zum Beispiel meine Vision unter Druck gesetzt, oder meine monetären Ziele – „Ich will in diesem Jahr so-und-so-vielstellig werden.“ Na ja, ich habe es halt nicht geschafft, aber es hat Gründe und die sind völlig in Ordnung.

Und ich glaube, da dürfen wir einfach mehr bei uns bleiben.

Gretel

Absolut. Ich musste gerade schmunzeln, weil ja tatsächlich mit dieser Podcast-Aufnahme auch nicht alles so gelaufen ist im Vorfeld, wie geplant. Vielleicht mal aus dem Nähkästchen geplaudert: Wir hatten das eigentlich erst für letzte Woche angesetzt, dann habe ich es auf diese Woche verschoben. Dann habe ich mich in den Tagen Dienstag und Mittwoch geirrt, musste also noch mal sagen: „Monika, können wir vielleicht lieber Mittwoch als Dienstag reden?“ Und dann heute Morgen sollten wir uns um 8 Uhr treffen und um 7:40 Uhr ruft mein Mann aus dem Auto an, auf dem Weg zur Kita mit den Kindern: „Du Gretel, die Möbellieferung, die kommt innerhalb der nächsten Stunde.

Du musst dann nur schnell die Garage aufmachen und das reinstellen.“ Und ich dachte so: „Okay, das mit dem Podcast-Interview? Nicht die geilste Combo.“ Habe also Monika noch mal geschrieben: „Können wir es bitte noch mal um eine halbe Stunde verschieben?“ Und ich hatte so ein schlechtes Gefühl. Ich habe gedacht, die muss doch denken „Wie kann man so verpeilt sein?“

Lustigerweise kam es bei dir ganz anders an, oder?

Monika Frauendorfer

Total. Ich musste so lachen, weil das ist dieser Klassiker von den Männern, „Ach, du bist ja zu Hause, alles easy, ist gar kein Problem“. Ohne zu merken, „Ja, wir arbeiten ja hier“. Das ist nämlich auch was, wo wir oft vergessen uns zu positionieren und abzugrenzen. Wo wir sagen: „Nein, ich bin im Job, egal ob ich jetzt im Keller sitze, in meinem Büro oder sonst irgendwo.“ Bei mir kam das so an: „Oh Gott, dann kann ich ja noch schnell frühstücken und mich noch ganz kurz wirklich für den Podcast ein bisschen vorbereiten.“ Und gleichzeitig dachte ich mir: „Wie herrlich ist das eigentlich?“

Es schaut nicht nur mein Leben so aus, sondern auch das von anderen Mamas. Ich habe mich total aufgehoben und wohlgefühlt, in dem Moment. Und für mich war das eigentlich wirklich dieses Liebenswerte. Ich wandle ja gerade meinen Claim „Sei dein Original und mach dich sichtbar“, in „Liebe oder lebe dein Original und mach es sichtbar“. Man ist einfach so wie man ist und als Original bist du einfach unverfälscht. Du bist echt, du bist im Leben, du bist unabhängig von den Meinungen anderer, du bist das liebenswerte Wesen, das durch Besonderheiten auffällt.

Was fällt dir als Erstes ein, wenn du an ein Original denkst? Das sind meistens irgendwie schon wirkliche Typen. Und wie entstehen Typen? Typen entstehen, weil sie so sind wie sie sind und weil sie ihr Leben so leben, wie sie leben, und weil es ihnen so passt. Die ecken da und dort an, aber das ist eigentlich das Großartige daran. Ich musste wirklich lachen, da ist dieser Druck, den man sich selber macht, diese Geschichte, die man sich selber erzählt, was jetzt der andere über einen denken könnte. Und ich kenne das wunderbar von mir selbst.

Ich erzähle mir ständig diese Geschichten und dann rede ich mit dem Gegenüber und der so „Hä, auf die Idee bin ich jetzt gar nicht gekommen“. Ich denke, dieses Reden miteinander und dieses aufzeigen von diesen Geschichten ist das Wichtige. Also wirklich, ich musste heute in der Früh sehr lachen, Gretel.

Gretel

Das ist auch so ein bisschen wie Stille-Post-Spielen. Die eine Story, die man sich erzählt und dann erzählt man es Dreien weiter und dann kommt was ganz anderes raus. Manchmal merkt man erst dann, wie absurd das ist, was man sich selber erzählt. Und auch dieses: Wie wäre ich gerne, wie möchte ich gerne dargestellt werden und womit resoniert mein Gegenüber? Vielleicht ist es gar nicht der total durchgeplante Teil, der irgendwelche regelmäßigen Newsletter schickt und keine Ahnung was, sondern die eine Story, in der du irgendwas erzählst, was aus deinem Privatleben ist oder was dich menschlicher macht; wo man einfach merkt: „Bei der läuft ja auch nicht alles so wie gedacht.“

Monika Frauendorfer

Genau.

Gretel

Aber im Großen und Ganzen scheint die schon zu wissen, was sie tut. Das finde ich auch spannend, dass wir manchmal gar nicht wissen, worauf unser Gegenüber anspricht. Wir wissen das halt nicht. Einerseits, weil wir uns nicht damit beschäftigt haben, vielleicht. Ich glaube, ein Teil ist einfach Unwissenheit, weil da gibt es sicherlich schon Methoden, wie man rausfinden kann, was jetzt wie auf jemand anderen wirkt. Und zum anderen, ja, weil wir uns nicht den Raum und die Zeit nehmen, mal zu reflektieren und zu überlegen: Was sende ich denn nach draußen und wie kann es eigentlich ankommen?

Monika Frauendorfer

Ja, und vor allem auch, sich zu sagen: „Es ist okay, wenn jemand mich jetzt total Banane findet. Es ist total okay. Ich mache jetzt kurz einen Switch, noch mal zu diesem Zielgruppen-Thema. Das ist ja so ein Beispiel aus dem Leben. Wir lachen da jetzt drüber und erzählen dieses Beispiel. Aber am Ende des Tages passiert uns das ja mit den Kunden genauso. Wir erzählen uns die Geschichten. Ein Kunde bezahlt dir Geld für eine Leistung, die du ihm versprochen hast. Und dann hast du permanent das Gefühl, du kommst dem nicht hinterher, du wirst dem nicht gerecht, weil vielleicht im Hintergrund du deinen Stress hast, deine Themen hast, die nicht rund laufen.

Der Kunde kriegt das im Zweifel gar nicht mit und ist total zufrieden. Und du denkst dir die ganze Zeit: „Ich muss noch mehr machen, ich muss noch mehr machen.“ Entweder ist es dann wirklich so, dass ein Kunde sagt „Gerade passt es nicht.“ Aber dann ist es der Kunde, der was sagen soll, und nicht du, der sagt: „Ich glaub, ich bring gerade zu wenig Leistung.“ Weil der Kunde kriegt das vielleicht gar nicht mit. Und wenn du immer wieder in diesem Hassel bist, dann kannst du nie das Gefühl haben, dass du gut genug für deinen Kunden bist. Und ich finde: Wenn er nicht passt, dann passt er auch nicht, und das ist auch in Ordnung.

Weit davon entfernt, aber wenn ich festgestellt hätte, „Die Gretel finde ich jetzt echt ganz schön chaotisch und von der hätte ich mir mehr erwartet“ Naja, Gretel, ganz ehrlich, du hast deine Kunden. Oder wenn jemand über mich so denkt. Ich glaube, das muss auch so sein – wir können ja nicht alle bedienen.

Gretel

Wollen wir auch gar nicht.

Monika Frauendorfer

Wollen wir auch gar nicht, eben. Und ich hatte auch eine Kundin, die sich mal tatsächlich beschwert hat. Ist mir auch passiert. Dann haben wir darüber geredet und ich habe gesagt: „Du, wenn es nicht passt für dich, hier: Geld zurück, alles in Ordnung.“ Ja, haben wir lange noch hinterher zusammengearbeitet. Wir haben das in zwei Sätzen geklärt und dann war alles in Ordnung. Also sie hat sich dann entschieden weiterzumachen und es war wunderbar.

Gretel

Das ist übrigens ein sehr gutes Stichwort. Wie kann man denn mit dir arbeiten, Monika?

Monika Frauendorfer

Das weiß ich selber noch nicht.

Gretel

Druckfrei sichtbar werden und sich positionieren, das hört sich gut an. Hast du Plätze frei, bietest du ein Gruppenprogramm an? Kann man 1:1 mit dir arbeiten? Sollte man dir einfach mal eine Nachricht schicken und dir folgen? Auf welchen Kanälen? Erzähl doch mal: Wie kann man mit dir arbeiten?

Monika Frauendorfer

Ich habe gerade nichts, was ich anbiete, tatsächlich. Das ist jetzt ein bisschen komisch, in so einer Podcast-Sendung das zu sagen. Aber auch da habe ich für mich den Druck rausgenommen, dass ich das jetzt unbedingt haben muss. Ich bin natürlich durch diese Auszeit das erste Mal zurück und ich habe ein Programm im Kopf. Ich habe mein „Endlich als Original sichtbar“, da kann man sich auf der Warteliste eintragen, und das wird es auf alle Fälle wieder geben – im neuen Jahr. Und es wird ein Gruppenprogramm geben, das ein Jahresprogramm ist.

Ich weiß noch nicht, wie es heißt. Ich habe grobe Ideen. Ich möchte gerne Selbstständige, die ins Unternehmertum wachsen wollen, begleiten. Und um den Druck rauszunehmen, ein ganzes Jahr lang mit dem Thema Positionierung begleiten. Weil ich finde, in diesen 12 Wochen ist Positionierung einfach nicht gemacht und mich frustriert ganz häufig, wenn ich 1:1 Kunden hatte – was ich im Moment tatsächlich nicht mehr mache – sie diese 12 Wochen mit mir arbeiten und danach ist Schluss, und dann verlieren sie sich im Alltag.

Das Thema Positionierung ist ein tägliches Thema. Also bei jedem Post, bei jeder Planung, die du machst, musst du dir eigentlich überlegen: Was ist der Mehrwert für meine Kunden? Was bringt mir das jetzt? Macht mir das noch Spaß? Wo kann ich sie abholen? Welchen Input kann ich nach außen geben? Dieses ständige Überprüfen und Dranbleiben und sich auch mal mit gewissen Themen intensiver auseinanderzusetzen, was man vielleicht vor einem Jahr schon gemacht hat. Immer wieder auf seine Website schauen: Passt das alles noch?

Das möchte ich begleiten. Nicht in einem klassischen Abarbeiten und Lernen. Also mein Programm wird im Hintergrund einfach in der Bibliothek sein – da kann sich jeder einarbeiten. Aber ich möchte eigentlich Workshops anbieten, innerhalb dieses Programms. Coworkings, wo man sich wirklich austauscht, untereinander. Dieser Support untereinander ist fast viel wichtiger als dieses ganze Wissen, was wir immer konsumieren. Ich möchte weg von diesem Wissen-Konsumieren in meinem Programm, hin zum gemeinsamen Tun und Sich-Aufbauen. Aber auf meiner Webseite gibt es im Moment nur diese Warteliste. Mal schauen.

Gretel

Genau. Die Warteliste verlinken wir auf jeden Fall in den Shownotes. Ansonsten: Folgt Monika gerne auch bei Instagram, da ist sie monika_diemarkenfrau. Monika, ich danke dir sehr für dieses Gespräch. Ich danke euch fürs Zuhören. Wenn euch der Podcast gefallen hat, dann abonniert ihn gerne und gebt uns fünf Sterne. Das ist nämlich auch sehr wichtig, um weiter wachsen zu können. Ja, Monika, vielen Dank, dass du da warst.

Monika Frauendorfer

Ja, ich danke dir für die Einladung. Es ist so schön, du bist eine meiner Wegbegleiterinnen, tatsächlich auch und immer da. Und ja, es ist sehr schön. Danke schön.

Gretel

Danke dir. Bis dann, Tschüss.

Monika Frauendorfer

Bis dann.

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Mein Blogbrief richtet sich an alle Einzelunternehmerinnen, die sich nachhaltig eine Expertenmarke aufbauen und damit als Original sichtbar werden wollen. Er ist das Original-Magazin rund um Positionierung, innere Haltung, Souveränität und effektiv-effiziente Sichtbarkeitsstrategien für selbständige Frauen und Mütter mit wenig Zeit. Er beinhaltet Fachartikel genauso wie Impulsgeschichten aus meinem Leben als Solopreneurin.

Er erscheint etwa 2 – 4 x im Monat.

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